Gemeinsam gegen Rassismus und rechtextreme Gewalt

Veröffentlicht am 26.05.2006 in Gegen Rechtsextremismus

Aus aktuellem Anlass wird es am kommenden Freitag im Berliner Bezirk Lichtenberg eine antifaschistische Demonstration geben. Die Demo richtet sich gegen die dort verankerten Nazistrukturen und die alltägliche rechte Gewalt. Nachdem es bereits seit dem letzten Jahr immer wieder Angriffe auf alternative Jugendliche und linke Aktivisten gab, scheint auch wieder das alte neonazistische Feindbild des Nicht-Deutschen in den Fokus der Nazischläger zu rücken. In der letzten Woche wurde ein Politiker aufgrund seiner dunkleren Hautfarbe zusammengeschlagen. Die Bürgermeisterin und Journalisten wurden von Neonazis bedroht. Bezeichnender Weise kommentiert die Wirtin der Kneipe "Bauernstube" in der Weitlingstraße die Geschehnisse in der Berliner Zeitung mit: "Zecken' haben bei uns nichts verloren" und legitimiert damit die rechte Gewalt indem sie die Linken zu eigentlichen Problem erklärt.

Kommt darum Alle zur Demo gegen Neonazis und Rassisten in Lichtenberg

FREITAG * 26. MAI * 18 UHR * S-BHF LICHTENBERG

Gemeinsam gegen Rassismus und rechtextreme Gewalt

Für Immigranten, Linke und andere Menschen, die nicht in das menschenverachtende Weltbild der Rechtsextremisten passen, gehört nach den Vorkommnissen der letzten Monate der Kiez um den S-Bhf. Lichtenberg zu den gefährlichen Orten im Bezirk Lichtenberg. Verschiedene rechtsextreme Kader, hauptsächlich der verbotenen Kameradschaft Tor, sind hier wohnhaft. Diese aggressiv und menschenverachtend auftretende Minderheit darf nicht geduldet werden.

In der Vergangenheit kam es hier immer wieder zu Übergriffen mit Verletzungen. Rechtsextreme Propaganda in Form von Aufklebern, Plakaten oder Sprühereien kann hier besonders häufig gefunden werden, wo Rechtsextreme mit unterschiedlichsten Mitteln versuchen, eine rechtsextreme Hegemonie aufzubauen. Zurückgreifen können sie dabei aufeinige Treffpunkte, die den offen auftretenden Rechtsextremisten die Türen öffnen und somit nicht selten zu Ausgangspunkten von Übergriffen werden.

Vorigen Freitagabend kam es dort zu einem weiteren rechtsextremen Angriff. So wurde der kurdischstämmige Politiker der Linkspartei.PDS, Giyasettin Sayan, bei einem Überfall schwer verletzt. Nach mehreren rassistischen Beleidigungen wurde er durch die beiden Angreifer niedergeschlagen. Mit diesem und anderen Angriffen wollen die Rechtsextremen ihre selbst definierten "Feindgruppen" einschüchtern und somit eine rechtsextreme Hegemonie im Weitlingkiez schaffen.

Wir werden jedoch Rechtsextremen niemals das Feld überlassen und rufen deshalb alle auf, gemeinsam mit den BewohnerInnen des Weitlingkiezes und mit uns gegen Rassismus und Rechtsextremismus zu demonstrieren und sich solidarisch mit den Opfern rechtsextremer und rassistischer Gewalt zu zeigen.

Damit setzen wir die Arbeit verschiedenster zivilgesellschaftlicher und antifaschistischer Initiativen, die seit mehreren Jahren gegen Rechtsextremismus kämpfen oder des Lokalen Aktionsplanes gegen Rechtsextremismus vom Bezirk Lichtenberg fort.