Hände weg vom Jugendarbeitsschutzgesetz!

Veröffentlicht am 07.08.2006 in Recht und Gesetz

Die Jusos Berlin und Brandenburg, sowie die Gewerkschaftsjugend sprechen sich gegen Veränderungen im Jugendarbeitsschutz aus

Franziska Drohsel (Landesvorsitzende der Jusos Berlin), Tobias Mörike (Landesvorsitzender der Jusos Brandenburg) und Daniel Wucherpfennig (Bezirksjugendsekretär beim DGB Berlin-Brandenburg) wenden sich vehement gegen Pläne aus dem Bundesarbeitsministerium und einigen Bundesländern, die seit einigen Monaten an einer Novellierung des Jugendarbeitsschutzgesetzes arbeiten.

"Immer deutlicher werde," so Franziska Drohsel, "dass die Regierung an einer deutlichen Verschlechterung des Jugendarbeitsschutzes arbeite. Das Verbot der Samstags- und Sonntagsarbeit soll offenbar genauso fallen, wie die Verpflichtung zur Einrichtung von Landesausschüssen für Jugendarbeitsschutz. Pausenzeiten sollen eingeschränkt, Abend- und Nachtarbeit ausgeweitet werden. Hier soll offenbar zum Generalangriff auf junge ArbeitnehmerInnen und Arbeitnehmer geblasen werden."

Tobias Mörike bezweifelt, dass durch einen solchen Abbau von Schutzrechten mehr Ausbildungsplätze entstünden. "Wer am Jugendarbeitsschutz sägt, leistet keinen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit des Landes. Stattdessen werden Zukunft und Gesundheit von Jugendlichen leichtfertig aufs Spiel gesetzt. Auf dem Spiel steht aber auch die Stabilität unserer sozialen Sicherungssysteme. Wir sind der Auffassung, dass der Jugendarbeitsschutz von heute die soziale Sicherheit von morgen ist. Gerade eine Wirtschaft, der absehbar die Fachkräfte ausgehen, muss junge Arbeitnehmer schützen, um ihre Leistungsfähigkeit langfristig zu fördern," führte Mörike weiter aus.

"Wir sind in der Vorbereitung einer Kampagne gegen die geplanten Veränderungen im Jugendarbeitsschutz. Mit dieser Kampagne wenden wir uns gemeinsam an die politischen Verantwortungsträgerinnen und Verantwortungsträger im Lande," sagt Daniel Wucherpfennig.

Gemeinsam betonen die drei Jugendorganisationen, dass man insbesondere von den Landesregierungen Berlin und Brandenburg Aufklärung über den Stand der Pläne und die eigene Rolle erwarte. "Wir warten auf ein öffentliches Zeichen. Die Landesregierungen haben die Chance, sich gemeinsam für die Belange und den Schutz von Jugendlichen einzusetzen und all jenen, die den Schutz für arbeitende Jugendliche einschränken wollen, offensiv Paroli zu bieten," so Drohsel.

Die drei Jugendorganisationen werden gemeinsam einen breiten gesellschaftlichen Widerstand gegen die geplanten Verschlechterungen im Jugendarbeitsschutzgesetz initiieren.