Empörung über Praktikantendeal des Bundeskanzleramtes

Veröffentlicht am 14.03.2006 in Bildung

14.03.2006: Pressemitteilung der Jusos Nordost
PRESSEMITTEILUNG
EMPÖRUNG ÜBER PRAKTIKANTENDEAL DES BUNDESKANZLERAMTES

Mit Empörung reagiert der KreissprecherInnenrat der Jusos Nordost auf einen Bericht im Unispiegel (1/2006, 13. Februar 2006) über ein Abkommen des Bundeskanzleramtes mit der privaten Berliner "Hertie School of Governance" zur bevorzugten Vergabe von einjährigen, bezahlten Praktikumsplätzen an Studierende dieser Privatschule.

"Während man sich an staatlichen Unis mit viel Aufwand selbst um Praktika kümmern muss, bekommen Studierende an privaten und kostenpflichtigen "Schools" ein Praktikum im Kanzleramt auf dem Silbertablett serviert," sagt dazu Simon Koschut, Mitglied des KreissprecherInnenrates der Jusos Nordost und der AG Faires Praktikum, "von Chancengleichheit kann da keine Rede sein!"

Studiengänge an der "Hertie School of Governance" kosten ca. 20.000 Euro Studiengebühren - und schließen damit Menschen aus sozial schwachen Schichten von vornherein aus. "Es ist Aufgabe der Bildungspolitik, soziale Ungleichheit zu beseitigen und nicht, diejenigen zu begünstigen, die ohnehin die besten Chancen haben. Das Bundeskanzleramt verfolgt offenbar eine komplett andere Politik", so Koschut weiter. "Die Bevorzugung von Privatstudierenden schon bei der Vergabe von Praktikumsplätzen zeigt die dringende Notwendigkeit einer qualitativen Reform der staatlichen universitären Ausbildung."

Die Jusos Nordost fordern das Bundeskanzleramt auf, den ungerechten Deal rückgängig zu machen, seine Praktikumsplätze öffentlich auszuschreiben und sich für eine faire Vergabe von Praktikumsstellen einzusetzen.

Kontakt: Jusos in der SPD - Kreisverband NO, www.jusos-nordost.de V.i.S.d.P. und Kontakt: Fabian Weißbarth - F.Weissbarth@spd-online.de / 0176/22205750