Jusos Nordost besichtigen Jüdischen Friedhof in Weißensee

Veröffentlicht am 26.08.2012 in Jusos

Jusos Nordost besichtigen Jüdischen Friedhof Weißensee

Den eigenen Bezirk und seine Geschichte besser kennenlernen stand im Mittelpunkt der „Sitzung“ der Jusos Nordost am 22. August 2012. Diese fand nicht wie üblich in der Kiezkantine statt, sondern führte uns nach Weißensee. Genauer gesagt auf den Jüdischen Friedhof. Seines Zeichens der flächengrößte erhaltene jüdische Friedhof Europas mit 115.000 Grabstellen. Hr. Männe vom Förderverein des Friedhofs nahm uns Jusos aus ganz Berlin in Empfang und führte uns in zwei Stunden über den Friedhof. Um genau zu sein: Er führte uns über ca. ein Drittel des Friedhofs, da das parkähnliche Gelände ca. 42 Hektar beträgt.

Während dieser Führung erfuhren wir viel Wissenswertes über die große jüdische Geschichte Berlins, über diverse Friedhöfe, verschiedene Gemeinden und allgemein jüdisches Leben. Einen Schwerpunkt bildete natürlich die Zeit des Nationalsozialismus. Direkt am Eingangsbereich befindet sich eine Anlage zum Gedenken an die Opfer der Shoa. Auch viele verwahrloste Gräber zeugen davon, dass es keine Verwandten mehr gibt, die die Gräber pflegen könnten. Die Grabstädten reichen von einfachen Steinen bis hin zu riesigen Mausoleen. In dieser Vielzahl konnten wir durch die Führung auch etliche bekannte Persönlichkeiten auffinden. Unter ihnen zum Beispiel der Schriftsteller Micha Josef Bin-Gorion, der antifaschistische Widerstandskämpfer Herbert Baum oder der 2001 verstorbene Schriftsteller und Politiker Stefan Heym. Für diesen interessanten Einblick in die Geschichte des Bezirks danken wir dem Förderverein ausdrücklich!