In drei aufeinanderfolgenden Sitzungen haben die Jusos Nordost sich mit dem Bedingungslosen Grundeinkommen auseinandergesetzt.

Zunächst informierten wir uns in einem ersten Schritt ganz allgemein darüber, was unter dem Begriff des Bedingungslosen Grundeinkommens überhaupt zu verstehen ist. Wir schauten uns verschiedene Konzepte an, die aktuell diskutiert werden, sowie die jeweils mit ihnen verknüpften Zielsetzungen. Hier stellte sich auch schon die Frage, welche grundsätzlichen Anforderungen unabdingbar an ein linkes Grundeinkommensmodell zu stellen wären. In der zweiten Sitzung am 23. März vertieften wir dann unsere Auseinandersetzung mit den einzelnen Konzepten und besprachen verschiedene Finanzierungsmodelle. Ob von Vetretern des Netzwerkes Grundeinkommen oder von Volks- und Wirtschaftswissenschaftlern – in der anschließenden Diskussion fiel auf, dass die Finanzierungsmodelle teilweise noch unausgereift sind und mit Unwägbarkeiten in der Berechnung zu kämpfen haben. In der letzten Sitzung setzten wir uns schließlich mit der Kritik am Bedingungslosen Grundeinkommen auseinander. Hier stellten wir abermals fest, dass eine entscheidende Rolle der Ausgestaltung des Konzepts zukommt. Je nachdem, welche Form angedacht wird, kann das Bedingungslose Grundeinkommen entweder als Befreiung von dem Zwang zur Arbeit gesehen werden, oder aber als Mittel die (staatlichen) Institutionen des Sozialstaates überflüssig zu machen. In der abschließenden Diskussion am 9. März kamen wir Jusos Nordost zu dem Schluss, dass ein Konzept, dass den Menschen als selbstbestimmtes Individuum sieht, Selbstverwirklichung ohne den unmittelbaren Zwang zur Arbeit ermöglicht, gleichzeitig aber den identitätsstiftenden Charakter von Arbeit anerkennt, unterstützenswert und zukunftsweisend ist. Gleichzeitig müssen aber zentrale Fragen, wie beispielsweise die konkrete Ausgestaltung und Finanzierung, noch geklärt werden. Zudem stellt sich die Frage, ob dieses Menschenbild nur durch das Konzept des Bedinungslosen Grundeinkommens oder möglicherweise auch durch eine Änderung der heutigen Sozialgesetzgebung zu verwirklichen ist. Insgesamt waren es drei interessante und spannende Sitzungen mit anregenden Diskussionen. Wir freuen uns auf die nächsten Treffen!