Am 10. Februar 2012 veranstalteten die Jusos Nordost gemeinsam mit den SPD-Abteilungen Helmholtzplatz und Prenzlauer Berg NordOst einen Diskussionsabend im Dunckerclub zum Thema „Clubsterben“.

Nach einer Einführung von Roy aus dem Dunckerclub, der über die Schließung mehrerer Clubs im Allgemeinen und die Situation des Dunckerclubs im Speziellen referierte, berichtete Clara West, MdA und Mitglied im Haushaltsausschuss, über die ihrer Meinung nach wichtigsten Gründe für die Konflikte zwischen eingesessener Clubkultur und zugezogener Bevölkerung. Zentrale Probleme liegen etwa in dem sich seit Jahren zuspitzenden Raumproblem in der Innenstadt und in Lärmschutzregelungen, die als nicht ausreichend erachtet werden können, um auch die Interessen der Clubbetreiber hinreichend zu schützen. Die zudem häufig erst späte Intervention politischer Entscheidungsträger führte bislang ebenfalls zu Schließungen mehrerer Clubs. Auch wenn der Dunckerclub aktuell nicht in seiner Existenz bedroht ist, werden durch den sich in der unmittelbaren Nachbarschaft befindlichen Neubau die Interessenkonflikte sichtbar. Alte Clubkulturen müssen erhalten bleiben. In einer Großstadt wie Berlin darf ein Neubau von Wohnhäusern bzw. eine Umwidmung in Eigentumswohnungen nicht dazu führen, dass langlebige Clubs aus dem Innenstadtbereich verdrängt werden oder durch Auflagen zum Aufgeben gezwungen werden. Vielmehr müssen bestehende gesetzliche Regelungsinstrumente, wie z. B. Auflagen bei der Erteilung einer Baugenehmigung, im Hinblick auf bestehende Kultureinrichtungen effektiv genutzt werden. Sollten diese Regelungsinstrumente nicht ausreichen, ist die Politik gefordert, neue gesetzliche Lösungen zu finden. Dem Bestandsschutz ansässiger Clubs ist hierbei gegenüber den ambivalenten Interessen mancher Zugezogener, einerseits in einem „Szeneviertel“ zu leben und andererseits ihre Ruhe genießen zu wollen, Vorrang einzuräumen. Politik darf sich hier nicht zurückziehen und nur als Vermittler agieren!